Im Schwangerschaftskonflikt?
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Geburtsvorbereitung

Nach der Hälfte der Schwangerschaft beginnen die ersten Vorbereitungen auf die Geburt. Damit ihr einschätzen könnt, worum ihr euch in welchem Monat am besten kümmert, findet ihr hier wichtige Informationen und Checklisten.

Das ist wichtig

Etwa ab dem fünften Monat ist es an der Zeit, sich langsam auf die Geburt und die ersten Wochen danach vorzubereiten. Dabei hilft es, zu überlegen: Wo soll euer Kind zur Welt kommen? In einem Krankenhaus? Falls ja, welches kommt in Frage? Die meisten Kliniken und Geburtshäuser bieten extra Informationsabende für werdende Eltern an. Fast immer kann man sich dabei auch die verschiedenen Räume sowie den Kreißsaal anschauen und einen Eindruck von der Atmosphäre dort bekommen.

Wundert euch nicht, wenn ihr bei den Infoabenden auf Frauen und Männer trefft, die teilweise sehr spezielle Fragen stellen. Ältere Paare sind in einer anderen Situation als ihr und setzen sich oft sehr intensiv mit der Geburtsvorbereitung auseinander. Das ist aber nicht unbedingt notwendig.

Die beste Klinik ist in der Regel die, in dem sich die werdende Mutter am wohlsten fühlt. Oft fällt die Auswahl leichter, wenn du dich zusammen mit deinem Freund oder einem anderen Menschen deines Vertrauens darum kümmerst.

Wichtig ist auch, rechtzeitig an die Zeit nach der Geburt zu denken, damit ihr die ersten Wochen mit dem Kind in Ruhe genießen könnt: Wo werdet ihr gut versorgt? Wie stellt ihr euch den Alltag mit eurem Kind vor? Wer wird euch in der ersten Zeit unterstützen? Am besten, ihr lasst euch von jemandem beraten, der sich mit den verschiedenen Möglichkeiten auskennt.

Hilfreich: ein Geburtsvorbereitungskurs

© BZgA/HN/Eichhöfer

Ein Geburtsvorbereitungskurs hilft, auf die Geburt einzustimmen. man lernt zum Beispiel, was genau eine Wehe ist. Es werden auch Atemtechniken gegen die Schmerzen geübt. Obwohl es verschiedene Angebote gibt, ist es für Schwangere unter 20 leider nicht so einfach, einen passenden Kurs zu finden. Die meisten Kursteilnehmerinnen (und Teilnehmer) sind vermutlich deutlich älter.

Am besten fragt ihr in einer Beratungsstelle nach, ob es spezielle Angebote für sehr junge Schwangere und ihre Partner gibt. Vielleicht hat auch die Hebamme eine Idee oder macht es möglich, mit anderen werdenden Eltern in eurem Alter einen Kurs oder einen zweitägigen Kompaktkurs zu organisieren.

Die Kosten für einen Kurs werden für die Schwangere von der Krankenkasse übernommen. Manchmal muss man die Gebühren vorab zahlen. Wenn das Geld gerade fehlt, kann die Hebamme (oder die Klinik) den Kurs auch direkt mit der Krankenkasse abrechnen. Das ist meist kein Problem.

Partner müssen die Kurskosten leider selbst tragen. Sie können unterschiedlich hoch sein. Bei einem Paarkurs ist es also günstig, vorher zu fragen, wie hoch der Beitrag für werdende Väter ist.

Wer kommt mit zur Geburt?

Bestimmt fragst du dich, ob jemand Vertrautes bei dir sein soll, wenn du das Kind bekommst - und wenn ja, wer. Vielleicht dein Freund, deine Mutter, eine Tante oder ältere Schwester? Mit wem fühlst du dich am entspanntesten?

Deine Begleitung sollte in der Zeit um den errechneten Geburtstermin herum telefonisch gut erreichbar sein, während dieser Zeit keinen Alkohol trinken und auch keine Drogen nehmen. Für die Geburt und die Zeit danach mit dem Baby ist es sehr wichtig, dass alle einen klaren Kopf haben.

Wichtig sind vor allem folgende Dinge:

  • Mutterpass
  • Versicherungskarte der Krankenkasse (eventuell Zusatzversicherungskarte)
  • Personalausweis
  • Geburtsurkunde und gegebenenfalls Heiratsurkunde

Was kommt mit in die Klinik?

Wenn es losgeht, wirst du bestimmt aufgeregt sein. Deshalb kann es nicht schaden, schon rechtzeitig vor dem errechneten Geburtstermin alle wichtigen Dinge für die Geburt zu packen. Und auch für die Heimfahrt ein paar Sachen, die dir ungefähr im sechsten Monat gepasst haben, weil der Schwangerschaftsbauch nicht sofort wieder weg ist. Was du sonst noch alles brauchst, findest du in der Liste zum Herunterladen.

Checkliste: Schwangerschafts-Planer

Damit ihr den Überblick behaltet, haben wir verschiedene
Schwangerschafts-Planer zusammengestellt. Sie zeigen euch, worum ihr euch wann am besten kümmert, an welche Personen und Adressen ihr euch wenden könnt und wer euch bei den verschiedenen Wegen begleiten kann.

Das sieht nach einer Menge Arbeit und Papierkram aus, und das ist es auch. Doch keine Sorge: Traut euch, die Sache in Angriff zu nehmen. Eure Mühe lohnt sich. Wenn ihr euch rechtzeitig um die verschiedenen Sachen kümmert, habt ihr mehr Ruhe, um euch auf das Kind und die aufregende Zeit nach der Geburt zu freuen.

Das ist sogar ausdrücklich erwünscht. Schön wäre es, wenn der Vater des Kindes mitkäme. Auch ihm nützt es und es macht ihn sicherer, wenn er Informationen über Schwangerschaft und Geburt bekommt. Wenn er dich nicht zum Kurs begleiten kann oder möchte oder du lieber jemand anderes dabei hättest, kann jede Person mitkommen, der du vertraust. Sinnvoll ist es, immer dieselbe Person mitzunehmen. Denn auch sie muss gut informiert sein, um dich in der Schwangerschaft und vielleicht sogar auch bei der Geburt unterstützen zu können. Deine Begleitung lernt zum Beispiel, dich bei den Wehenschmerzen zu massieren und dir Mut zu machen, wenn du erschöpft bist. Es ist auch deshalb wichtig, dass du jemanden an deiner Seite hast, weil es sein kann, dass du während der Geburt sehr aufgeregt bist und von dem im Kurs Gelernten einiges vergisst, wenn die Schmerzen stärker werden.
Aber es ist auch kein Problem, wenn du niemanden hast, der dich zum Kurs begleiten kann. Auch andere Schwangere kommen allein zum Kurs, und es ergeben sich dort meistens schnell Kontakte. Und in der Klinik sind kompetente Leute für dich da, wenn dein Kind zur Welt kommt.

Überlege erst ganz genau, ob es in deinem Umfeld doch jemanden gibt, dem du alles erzählen und den du um Rat fragen kannst: Vielleicht die Exfreundin deines großen Bruders, die du so gerne mochtest, deine (ehemalige) Lehrerin oder die Vertrauenslehrerin deiner Schule, eine Verwandte, die Pfarrerin deiner Kirchengemeinde, die nette Mutter aus der Nachbarschaft, bei der du ab und zu babysittest, oder ein älteres Mädchen aus deiner Schule, das dir in einer anderen Angelegenheit auch schon mal geholfen hat.

Manchmal haben gerade Menschen, die einem nicht ganz so nahe stehen, gute Tipps und reagieren vor allem gelassener als die eigene Familie. Doch egal, ob du jemanden hast, mit dem du über deine Schwangerschaft reden könntest oder nicht, ist es in jedem Fall gut, zu einer Schwangerschaftsberatungsstelle zu gehen. Die Adressen von Beratungsstellen findest du über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.

Der Besuch einer Beratungsstelle ist besonders dann zu empfehlen, wenn du Hilfe bei der Entscheidung brauchst, ob du das Kind bekommen möchtest oder nicht. In einer Schwangerschaftsberatungsstelle bekommst du schnell einen Termin. Die anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen klären über alle Hilfen und Rechtsansprüche auf, die das Austragen der Schwangerschaft und das Leben mit dem Kind erleichtern können. Ebenso informieren sie über die Möglichkeiten eines Abbruchs.
Das Ziel der Schwangerschaftskonfliktberatung besteht darin, das ungeborene Leben zu schützen. Deshalb werden dir auch Perspektiven für ein Leben mit dem Kind aufgezeigt. Trotzdem musst du nicht befürchten, durch die Beraterin oder den Berater beeinflusst oder verurteilt zu werden. Die Beratungsstellen sind angehalten, Beratungsgespräche ergebnisoffen zu führen. Die Beratung soll dich darin unterstützen, eine eigenverantwortliche Entscheidung zu finden.

Die Beraterin oder der Berater wird sich Zeit für deine Fragen und Sorgen nehmen und dir bei deiner Entscheidung helfen, ohne dich in eine bestimmte Richtung zu drängen. Eine Beratungsstelle in deiner Nähe findest du leicht über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.

Wenn du schwanger bist, hast du ein Recht auf Beratung. In einer Schwangerschaftsberatungsstelle können alle möglichen Fragen geklärt werden, etwa nach finanzieller Unterstützung. Eine Beratung ist auch dann wichtig, wenn du einen Schwangerschaftskonflikt hast. Vor einem möglichen Schwangerschaftsabbruch besteht die Pflicht, sich durch eine anerkannte Schwangerschaftsberatungsstelle dazu beraten zu lassen. Darüber wird dann eine Bescheinigung ausgestellt. Die Beratungsbescheinigung ist gesetzlich vorgeschrieben.

Eine Schwangerschaftsberatung können Schwangere und werdende Väter in jedem Alter in Anspruch nehmen. Beratungen zu Fragen rund um die Schwangerschaft oder eine Schwangerschaftskonfliktberatung sind kostenlos. Übrigens: Alle Beraterinnen und Berater stehen unter Schweigepflicht. Sie dürfen auch deinen Eltern vom Inhalt des Beratungsgesprächs nichts mitteilen, wenn du das nicht möchtest. In einer Beratung kann auch geklärt werden, ob im Fall eines Schwangerschaftsabbruchs die Einverständniserklärung der Eltern nötig ist.

Auch werdende Väter haben das Recht auf eine ausführliche persönliche Beratung. Wenn du eine Freundin hast, die ein Kind von dir erwartet, ist es wichtig, dass du dich auch unabhängig von ihr damit auseinandersetzt, was diese Vaterschaft für dich bedeutet. Mit der Hilfe einer Beraterin oder eines Beraters kannst du in Ruhe klären, wie deine persönliche Haltung zur Schwangerschaft ist und welche Möglichkeiten dir deine rechtliche und finanzielle Situation bietet.