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Schulabschluss und Ausbildung: Wichtig für einen guten Start
Lulu ist 20 Jahre alt und in der 33. Woche schwanger. Sie besucht eine Gesamtschule, wo sie demnächst das Abitur machen wird. Der Vater des Kindes spielt keine Rolle mehr in ihrem Leben. In der Schwangerenberatung und im schulischen Umfeld findet sie viel Unterstützung.
Vorübergehend „Hausarrest“
Ich werde ganz normal mein Abitur machen. Mit der Schulleitung habe ich besprochen, wie es weitergeht. Sie möchten, dass ich ab Dezember nicht mehr in die Schule komme. Ich soll stattdessen Unterrichtsthemen zu Hause bearbeiten und sie dann per E-Mail an die Schule schicken. Sie haben gesagt: „Wir wollen schon wissen, dass du auch was gemacht hast, das ist ja auch wichtig. Aber wir wollen nicht, dass du dich jetzt körperlich fix und fertig machst.“
Auch die ersten beiden Monate nach der Geburt werde ich zu Hause bleiben. Die Schulleitung hat mir aber vorgeschlagen, dass zum Beispiel ein Referendar oder eine Lehrerin einmal die Woche zu mir kommt, mir meine Materialien bringt und wir darüber reden können, damit ich auch am Ball bleibe.
An die eigene Zukunft denken
Vor allen Dingen freue ich mich, dass ich trotz der Schwangerschaft immer noch etwas habe, was nur für mich ist. Dass ich mich weiterbilde und nicht hängenbleibe. Wenn ich mich umschaue, sehe ich, dass manche Mütter nichts haben, das sie für sich machen. Die hängen dann nur an ihrem Kind und kommen gar nicht weiter in ihrem Leben.
Ich würde mir wünschen, dass sich auch andere Schwangere mehr Gedanken über ihre eigene Zukunft machen. Denn wenn das Kind größer ist – und das wird es ja auf jeden Fall –, dann muss man auch ein bisschen auf sich achten und zusehen, dass man selber weiter kommt. Ich glaube, nur wenn man selbst zufrieden ist und seinen Weg gehen kann, dann kann man auch in Ruhe mit dem Kind zusammen leben.
Beratung ohne Bevormundung
Ich würde jeder Schwangeren empfehlen, dass sie sich eine Person sucht, mit der sie sich wirklich gut versteht und die sie auch menschlich gerne mag.
Das habe ich mit meiner Beraterin. Dieser Austausch ist sehr nah. Und wenn sie mir einen Rat geben will, sagt sie nicht, „du musst das so und so machen“. Sie zeigt mir die Möglichkeiten auf, die es gibt, und sagt: „Wenn du dich für eine Möglichkeit entschieden hast, schaue ich mir das an. Ich will wissen, dass es dir gut geht.“ So jemanden hinter sich zu haben, ist gut.
Wir telefonieren zwar nicht häufig, aber wenn wir miteinander reden, dann ist das einfach ein schönes Gefühl. Und ich kann sie auch mal in den Arm nehmen und drücken. Ich kann ihr Sachen erzählen, die mich bewegen, und weiß dann, ich muss kein Blatt vor den Mund nehmen. Das tut schon gut.