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Hilfen im Schwangerschaftskonflikt
Jetzt schon Mutter oder Vater werden? Die Schwangerschaft austragen oder abbrechen? Das verlangt eine Entscheidung, die das ganze Leben verändern kann. Die Schwangerschaftskonfliktberatung bietet Begleitung und Unterstützung an, ohne euch zu bevormunden.
Es gibt viele Gründe, weshalb eine Schwangerschaft ein Problem sein kann – gerade wenn man noch sehr jung ist. Vielleicht gerät der Schulabschluss oder die Ausbildung in Gefahr. Oft ist völlig unklar, wie es gelingen kann, mit einem Kind finanziell über die Runden zu kommen.
Vielleicht könnt ihr euch nicht vorstellen, als Mutter und Vater eines Kindes zusammen zu leben. Bist du schwanger, stellt sich dann die Frage, ob du es auch allein mit Kind schaffen kannst. Oft ist man einfach nur verunsichert, zumal nicht selten die Eltern und auch die Partner sich gegenseitig unter Druck setzen.
Eine schwere Entscheidung
Manchen Schwangeren und werdenden Vätern erscheint ein Schwangerschaftsabbruch als einzig denkbare Lösung. Andere fragen sich, ob sie das Kind nicht trotz schwieriger Umstände bekommen wollen. In jedem Fall muss die Entscheidung recht bald getroffen werden, denn ein Schwangerschaftsabbruch ist nur bis zur zwölften Woche nach der Empfängnis straffrei.
In dieser Situation hilft die Schwangerschaftskonfliktberatung bei der Entscheidungsfindung – wie auch immer die Entscheidung ausfällt. Die Adressen von anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen findet ihr über die Beratungsstellensuche.
Als Schwangere liegt die endgültige Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch oder das Austragen der Schwangerschaft allein bei dir. Die Schwangerschaftskonfliktberatung gibt dir deshalb die Möglichkeit, allein oder in Begleitung einer Vertrauensperson offen über deine Situation zu sprechen. Die Beraterin oder der Berater hilft dir, die Gründe für oder gegen die Fortsetzung der Schwangerschaft sorgsam abzuwägen und Ordnung in deine Gedanken und Gefühle zu bringen.
Bist du werdender Vater, hat die Entscheidung für oder gegen die Schwangerschaft auch für dich weit reichende Folgen. Zwar muss die letzte Entscheidung allein die Schwangere treffen, aber deine Haltung hat großen Einfluss darauf, ob es zu einem Schwangerschaftsabbruch kommt oder nicht. Und auch du selbst musst mit der Entscheidung klarkommen. Du hast also die Chance und die Verantwortung, dich um die Situation zu kümmern. Deshalb kannst auch du dich kostenlos in einer Schwangerschaftsberatungsstelle beraten lassen. Wenn du magst, nimm einen guten Freund zu der Beratung mit.
Unterstützung durch Beratung
Vielleicht finden sich in der Beratung Wege und Möglichkeiten, das Kind zu bekommen und trotzdem eure schulischen oder beruflichen Pläne umzusetzen. Die Beraterin oder der Berater kann euch bei Auseinandersetzungen mit den Eltern, dem Arbeitgeber oder im schulischen Umfeld unterstützen.
Aufgabe der Beratung ist es, auch über finanzielle und sonstige Hilfen zu informieren. Die Beraterin oder der Berater hilft bei der Durchsetzung von rechtlichen Ansprüchen, bei der Suche nach einer Wohnung oder einer Betreuungsmöglichkeit für das Kind.
Vielleicht könnt ihr euch ein Leben mit Kind überhaupt nicht vorstellen, aber auch ein Schwangerschaftsabbruch kommt nicht in Frage. Dann habt ihr die Möglichkeit, euch im Beratungsgespräch über andere Lösungen wie etwa die Unterbringung des Kindes in einer Pflegefamilie oder die Freigabe zur Adoption zu informieren.
Entscheidest du als Schwangere, das Kind nicht auszutragen, erhältst du bei der Schwangerschaftskonfliktberatung alle Informationen über die Methoden des Schwangerschaftsabbruchs und seine möglichen Folgen. Nach erfolgter Beratung bekommst du den so genannten Beratungsschein. Er ist Voraussetzung für einen straffreien Abbruch.
Ergebnisoffene Beratung
Es ist Aufgabe der Beratung, euch alle Informationen zu geben, die ihr braucht. Es gilt, eine gewissenhafte Entscheidung zu treffen, mit der ihr auch später gut leben könnt. Die Gefahr, nachträglich von Enttäuschung, Reue oder Schuldgefühlen gequält zu werden, ist nicht so groß, wenn ihr alles in Ruhe abwägt.
Das Ziel der Schwangerschaftskonfliktberatung liegt darin, das ungeborene Leben zu schützen. Deshalb werden euch Möglichkeiten für ein Leben mit dem Kind aufgezeigt. Trotzdem ist die Beratung ergebnisoffen. Das heißt, niemand versucht, euch in eine bestimmte Richtung zu drängen. Wie auch immer die Entscheidung am Ende ausfällt: Die Beraterin oder der Berater wird den Entschluss respektieren und auch weiterhin als Ansprechpartnerin oder -partner zur Verfügung stehen. Das gilt während der Schwangerschaft und nach der Geburt des Kindes ebenso wie nach einem Schwangerschaftsabbruch.
Überlege erst ganz genau, ob es in deinem Umfeld doch jemanden gibt, dem du alles erzählen und den du um Rat fragen kannst: Vielleicht die Exfreundin deines großen Bruders, die du so gerne mochtest, deine (ehemalige) Lehrerin oder die Vertrauenslehrerin deiner Schule, eine Verwandte, die Pfarrerin deiner Kirchengemeinde, die nette Mutter aus der Nachbarschaft, bei der du ab und zu babysittest, oder ein älteres Mädchen aus deiner Schule, das dir in einer anderen Angelegenheit auch schon mal geholfen hat.
Manchmal haben gerade Menschen, die einem nicht ganz so nahe stehen, gute Tipps und reagieren vor allem gelassener als die eigene Familie. Doch egal, ob du jemanden hast, mit dem du über deine Schwangerschaft reden könntest oder nicht, ist es in jedem Fall gut, zu einer Schwangerschaftsberatungsstelle zu gehen. Die Adressen von Beratungsstellen findest du über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.
Der Besuch einer Beratungsstelle ist besonders dann zu empfehlen, wenn du Hilfe bei der Entscheidung brauchst, ob du das Kind bekommen möchtest oder nicht. In einer Schwangerschaftsberatungsstelle bekommst du schnell einen Termin. Die anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen klären über alle Hilfen und Rechtsansprüche auf, die das Austragen der Schwangerschaft und das Leben mit dem Kind erleichtern können. Ebenso informieren sie über die Möglichkeiten eines Abbruchs.
Das Ziel der Schwangerschaftskonfliktberatung besteht darin, das ungeborene Leben zu schützen. Deshalb werden dir auch Perspektiven für ein Leben mit dem Kind aufgezeigt. Trotzdem musst du nicht befürchten, durch die Beraterin oder den Berater beeinflusst oder verurteilt zu werden. Die Beratungsstellen sind angehalten, Beratungsgespräche ergebnisoffen zu führen. Die Beratung soll dich darin unterstützen, eine eigenverantwortliche Entscheidung zu finden.
Die Beraterin oder der Berater wird sich Zeit für deine Fragen und Sorgen nehmen und dir bei deiner Entscheidung helfen, ohne dich in eine bestimmte Richtung zu drängen. Eine Beratungsstelle in deiner Nähe findest du leicht über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.
Auch werdende Väter haben das Recht auf eine ausführliche persönliche Beratung. Wenn du eine Freundin hast, die ein Kind von dir erwartet, ist es wichtig, dass du dich auch unabhängig von ihr damit auseinandersetzt, was diese Vaterschaft für dich bedeutet. Mit der Hilfe einer Beraterin oder eines Beraters kannst du in Ruhe klären, wie deine persönliche Haltung zur Schwangerschaft ist und welche Möglichkeiten dir deine rechtliche und finanzielle Situation bietet.
Wenn du schwanger bist, hast du ein Recht auf Beratung. In einer Schwangerschaftsberatungsstelle können alle möglichen Fragen geklärt werden, etwa nach finanzieller Unterstützung. Eine Beratung ist auch dann wichtig, wenn du einen Schwangerschaftskonflikt hast. Vor einem möglichen Schwangerschaftsabbruch besteht die Pflicht, sich durch eine anerkannte Schwangerschaftsberatungsstelle dazu beraten zu lassen. Darüber wird dann eine Bescheinigung ausgestellt. Die Beratungsbescheinigung ist gesetzlich vorgeschrieben.
Eine Schwangerschaftsberatung können Schwangere und werdende Väter in jedem Alter in Anspruch nehmen. Beratungen zu Fragen rund um die Schwangerschaft oder eine Schwangerschaftskonfliktberatung sind kostenlos. Übrigens: Alle Beraterinnen und Berater stehen unter Schweigepflicht. Sie dürfen auch deinen Eltern vom Inhalt des Beratungsgesprächs nichts mitteilen, wenn du das nicht möchtest. In einer Beratung kann auch geklärt werden, ob im Fall eines Schwangerschaftsabbruchs die Einverständniserklärung der Eltern nötig ist.
Manche jungen Frauen befürchten, dass sie nach einem Schwangerschaftsabbruch nie wieder Kinder bekommen können. Diese Sorge ist unbegründet. Verläuft ein Schwangerschaftsabbruch ohne Komplikationen, kann man ganz normal wieder schwanger werden. Weil das sogar sofort nach einem Schwangerschaftsabbruch wieder möglich ist, ist es sehr wichtig, sofort wieder sicher zu verhüten.
Nach mehreren Abbrüchen steigt allerdings das Risiko von Komplikationen, die eine Schwangerschaft erschweren können.